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Anschlag von Nizza: BAKS-Experte warnt vor Nachahmern

Donnerstag, 21. Juli 2016

Im Gespräch mit dem Südwestrundfunk erklärte Ulf Brüggemann, Studienreferent an der Bundesakademie, die Strategie des "Islamischen Staats" hinter Attentaten wie dem in Südfrankreich am 14. Juli.

Die Hauptstraße „Promenade des Anglais“ vor der Strandpromenade in Nizza, abgesperrt von einem Polizeiwagen und Polizisten

Am Morgen danach: Der abgesperrte Tatort „Promenade des Anglais“ in Nizza um 7 Uhr früh am 15. Juli. Foto: Michel Abada/ CC BY-SA 4.0

Mohamed Lahouaiej-Bouhlel könnte in den Sozialen Medien als Vorbild für weitere Einzeltäter dienen. So warnte Ulf Brüggemann, Terrorismusexperte der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, vergangenen Freitag im SWR1 vor den Auswirkungen des Anschlags von Nizza am Abend des 14. Juli. Lahouaiej-Bouhlel hatte während der Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag einen 19-Tonnen-Lkw in eine Menschenmenge gefahren – und damit 84 Menschen getötet und hunderte verletzt.

Anschläge auf diese Art zu begehen, dazu habe die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aufgerufen, ordnete Brüggemann diese Tat ein. Der Unterschied, ob Lahouaiej-Bouhlel damit auf einen Befehl gehandelt habe oder als "lone wolf", als Einzeltäter, sei weniger groß als häufig angenommen. Es sei ja gerade Strategie des IS, Menschen zu radikalisieren und zu eigenständigen Taten aufzufordern. Anschläge wie diese müssten deshalb auch dem IS zugerechnet werden. "Er hat damit auch erstaunlich großen Erfolg", urteilte Brüggemann und warnte: "Vor dieser Art von Anschlägen kann man sich praktisch nicht mehr schützen."

Autor: Redaktion

Hören Sie das vollständige Kurzinterview mit Ulf Brüggemann im SWR1 Rheinland-Pfalz vom 15. Juli 2016 unten im Downloadbereich nach.

Lesen Sie weiter zum Thema auch diese Arbeitspapiere Sicherheitspolitik:

Nr. 9/2016: Al-Qaida und Islamischer Staat – Ziele, Bedrohung, Bekämpfung
Nr. 19/2016: Was ist Resilienz? Unschärfen eines Schlüsselbegriffs