Über uns

Historischer Ort

Die BAKS wurde 1992 in Bonn gegründet und zog 2004 nach Berlin um, wo sie ihren heutigen Sitz in der Schlossanlage Schönhausen fand ‒ an einem Ort mit bewegter Geschichte.

Das Barockschloss Schönhausen bildet den Kern der Schlossanlage in Pankow, in deren später hinzugekommenen Gebäuden heute die BAKS ihren Sitz hat. Foto: SPSG/Daniel Lindner

Preußische Herkunft des Schlosses und der Parkanlage

Das spätere Schloss Schönhausen wurde einst 1691 vom preußischen Kurfürsten Friedrich III als kleines Sommerschloss erworben. Der preußische König Friedrich II, genannt der Große, schenkte das Anwesen 1740 seiner Frau, Königin Elisabeth Christine, die es nach Zerstörungen durch den Siebenjährigen Krieg 1764 als Sommerresidenz wiederaufbauen ließ. Dabei erhielten das Schloss und der Schlosspark Schönhausen seine heutige Form.

Nach Ende des ersten Weltkriegs und Abdankung des Kaisers Wilhelm II 1918 ging das Schloss in den Besitz des preußischen Staates über. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde das Gebäude als Depot für sogenannte „entartete Kunst“ verwendet.

Königin Elisabeth Christine ließ das Schloss Schönhausen 1764 als Sommerresidenz wiederaufbauen, wodurch es seine heutige Form erhielt. Das Bild rechts aus der Sammlung Duncker stammt aus zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Pankow und die Schlossanlage Schönhausen in der DDR

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich der Ortsteil Pankow-Niederschönhausen von Berlin rasch zu einem zentralen politischen Ort in der sowjetisch besetzten Zone und der späteren DDR. Die Sowjetarmee besetzte 1945 das Wohnviertel sowie das benachbarte Schloss und erklärte das gesamte Areal zum Sperrgebiet. Nach Gründung der DDR wurde das Schloss ab 1949 zum Amtssitz des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck ausgebaut. Der schlossnahe Bereich des Parks wurde dabei mit einer Mauer umgeben und südlich des Schlossparks wurden weitere Gebäude hinzugefügt. In diesen hat heute die BAKS ihren Sitz. Das westlich gelegene Haus, heute „Haus Berlin“, war zunächst Kanzleigebäude und erhielt einen großen Saal für Konferenzen und Feste. Der gegenüberliegende östliche Bau, heute „Haus Bonn“, diente zunächst als Casino und später als Unterkunftsgebäude.

Das Präsidentenamt der DDR wurde nach dem Tod Piecks 1960 abgeschafft und nach sowjetischem Vorbild durch den Staatsrat ersetzt, der zunächst ebenfalls in der Schlossanlage seinen Sitz hatte. Von 1965 an diente das Schloss dann als Staatsgästehaus der DDR-Regierung. Die gesamte Anlage wie auch sie umgebende Straßen, in denen hochrangige Funktionäre der DDR-Regierung Wohnhäuser erhielten, war von der Öffentlichkeit abgeschirmt und nur mit Genehmigung zu betreten. "Pankow" wurde somit bereits in der Nachkriegszeit zu einer Chiffre für die Wahrnehmung des DDR-Regimes in der Bundesrepublik Udo Lindenbergs 1983 erschienener Song "Sonderzug nach Pankow" erinnert daran.

Pankow zur Zeit der DDR - Links: Neujahrsempfang 1959 des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck im Schloss (Foto: Bundesarchiv, Bild 183-61146-0005 / Heilig / CC-BY-SA 3.0). Rechts: Walter Ulbricht (l.), Erich Honecker (3. v.l.) und weitere DDR-Funktionäre mit Angehörigen am Majakowskiring, in dem viele von ihnen wohnten (Foto: Bundesarchiv, Bild 183-J0322-00001-025 / Schneider).

1989 und 1990: Zentraler Runder Tisch und Zwei-plus-Vier-Verhandlungen

In der Wendezeit spielte die Schlossanlage Schönhausen eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands. So diskutierten von Dezember 1989 bis März 1990 im großen Saal am Zentralen Runden Tisch Angehörige von Bürgerrechtsorganisationen und politischen Parteien mit der letzten DDR-Regierung über demokratische Reformen und leisteten einen wichtigen Beitrag zum friedlichen Verlauf der Revolution.

Im Juni 1990 tagte im Saal die zweite Runde der Zwei-plus-Vier-Verhandlungen zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion sowie den beiden deutschen Staaten. Der Abschluss der Verhandlungen im September in Moskau bereitete international den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990. Der Saal wurde deshalb zum Einzug der BAKS 2004 denkmalschutzgerecht im früheren Zustand saniert und trägt seitdem den Namen Historischer Saal. Die BAKS nutzt den Historischen Saal heute täglich für Seminare, Tagungen und weitere Veranstaltungen.

Wendezeit: Der große Saal war 1989-1990 zunächst Stätte des Zentralen Runden Tischs (links) zwischen Bürgerrechtsorganisationen und letzter DDR-Regierung (Foto: Bundesregierung/Lehnartz) sowie im Juni 1990 Tagungsort der zweiten Runde der sogenannten Zwei-plus-Vier-Verhandlungen. (Foto: BPA, Bild 17502, Christian Stuttheim, 22. Juni 1990).