Aktuelles

Zusammenarbeit von Behörden und Wirtschaft in Krisen 2011

Dienstag, 25. Oktober 2011

Bereits zum sechsten Mal hat an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik eine Veranstaltung stattgefunden, die eine Round Table Diskussion zwischen Vertreterinnen und Vertretern von Behörden, im Ausland engagierten Unternehmen sowie Risikoberatern und Versicherern ermöglicht hat.

Mehrere Herren sitzen an einem Tisch

Professor Dr. Schmid, Wissenschaftlicher Oberrat Manfred Bohr und Kriminaloberrat Schäfer (v.l.n.r.)
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

In diesem Jahr haben sich die beiden Veranstalter, die Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH und die Bundesakademie für Sicherheitspolitik, das Thema "Reisesicherheit" als Schwerpunktthema für die Round Table Diskussion herausgesucht.

Eingangs stellte ein Aon-Vertreter aus London das neu entwickelte, umfassende Reisesicherheitsprogramm der Aon Risk Solutions vor, zu dem unter anderem ein Operationszentrum gehört, in welchem bei Sicherheitsproblemen ehemalige Angehörige des Militärs zu jeder Zeit erreichbar sind.

Das Auditorium der Veranstaltung

Bild ins Auditorium der Veranstaltung "Zusammenarbeit von Behörden und Wirtschaft in Krisen"
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Die Zahl der Staaten mit einer fragilen Staatlichkeit beträgt inzwischen 50 - 60, allein drei dieser Staaten hätten zusammen die Größe von Europa; darauf wies ein Sicherheitsexperte in seinem Referat hin. In diesen 50 - 60 Staaten leben gegenwärtig etwa 4 Mrd. Menschen.

Die Fragilität von Staaten und ein dort bestehendes, auch nur teilweises, Machtvakuum ist ein Nährboden für Organisierte Kriminalität, insbesondere Rauschgiftkriminalität, Menschenschmuggel und Waffenhandel aber auch für Korruption, machte ein Mitarbeiter des Bundeskriminalamts deutlich. Erkenntnisse der an 50 Staaten in der Welt eingesetzten 66 Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamts werden im Einzelfall auch der Wirtschaft für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Insgesamt gelte, dass immer mehr Krisen im Ausland sich zu einem späteren Zeitpunkt auch auf Deutschland auswirken, diesen Gefahren müsse durch "Vorverlagerung" der Abwehr begegnet werden. In diesen Zusammenhang gehörten auch die sog. Transformationspartnerschaften der Bundesregierung zum Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen.

Ansicht des Veranstaltungs-Auditorium

Vortragender Legationsrat I. Klasse Borsch, Direktor bei der BAkÖV Dr. Fuchs, Ministerialrat Dr. Romann (v.l.n.r.)
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Die differenzierte Beratung der Bürger in Form von Reisehinweisen, Sicherheitshinweisen und Reiswarnungen durch das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts sowie die intensive Hilfestellung des Auswärtigen Amts und seiner Auslandsvertretungen in diesem Bereich für die deutsche Wirtschaft war Gegenstand eines Panels. Dies stieß auch deshalb auf lebhaftes Interesse, weil ein Experte des Bundesinnenministeriums in diesem Zusammenhang die aktuelle Situation im Bereich des Terrorismus anschaulich schilderte.

Das Sicherheitsmanagement für seine 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 50 Staaten stellte ein Unternehmen vor, das im Jahr 2010 über 4 Mrd. € Umsatz aufwies. Dazu gehört unter anderemHilfe beim Auffinden geeigneter Krankenhäuser mit englisch sprechendem Personal sowie die Organisation des Transportes dorthin.

Autor: Christian Fuchs, Manfred Bohr