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Mars und Merkur

Dienstag, 12. Mai 2009

Das diesjährige Frühjahrstreffen des Kreises Mars und Merkur, einem Zusammenschluss von ehemals aktiven Offizieren und Reserveoffizieren der Bundeswehr, fand dieses Jahr erstmalig an der BAKS statt.

GenMaj Domröse bei Vortrag
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Mars & Merkur ist ein Zusammenschluss von ehemals aktiven Offizieren und Reserveoffizieren der Bundeswehr und versteht sich als ein Bindeglied zwischen Bundeswehr und Wirtschaft. Ein zentrales Ziel ist es, sich über sicherheitspolitische Entwicklungen zu informieren und deren Auswirkungen auf Streitkräfte und Wirtschaft zu erörtern.

Dementsprechend führte die diesjährige Frühjahrstagung an die BAKS Hier wurde den ca. 75 Teilnehmern der Tagung ein breit gefächertes und anspruchsvolles Themenspektrum geboten, welches akademische, praktisch-militärische und politische Perspektiven auf hohem Niveau bündelte.

In einem ersten Vortrag stellte Dr. Marco Overhaus von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) den aktuellen Sachstand und Perspektiven der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik dar. In einem zweistündigen Parforceritt wurden zentrale Themen der Sicherheitspolitik Europas untersucht und diskutiert, wobei die Frage nach künftigen Änderungen im Lichte des möglichen Lissabonner Vertrages breiten Raum einnahm.

Einen völlig anderen Ansatz verfolgte der zweite Vortrag. Generalmajor Hans-Lothar Domröse, der bis Januar 2009 Chef des Stabes ISAF war, stellte umfassend und sehr überzeugend seine ganz persönliche Sicht des aktuellen deutschen Einsatzes in Afghanistan dar. Trotz offener und kritischer Worte ließ Generalmajor Domröse nicht den geringsten Zweifel an der Notwendigkeit, dieses Land auch weiterhin auf seinem Weg in die Zukunft auch mit militärischen Mitteln zu unterstützen.

Im Schlussreferat stellte der Außen- und Sicherheitspolitische Berater der Bundeskanzlerin und Leiter der Abteilung 2 im Bundeskanzleramt, Dr. Christoph Heusgen, die zentralen sicherheitspolitisch relevanten Punkte aus Sicht der Bundesregierung dar. Auch dieses Referat sowie die folgende Fragestunde waren durch ein großes Maß an Offenheit geprägt.

Nach rund sechs Stunden intensiver Diskussionen verließen die Angehörigen des Kreises Mars und Merkur die Bundesakademie im Bewusstsein, dass der umfassende Ansatz in heutigen Zeiten nicht nur eine ressortübergreifende Betrachtung der Sicherheitspolitik erforderlich macht, sondern die Wirtschaft mittlerweile zu einem zentralen sicherheitspolitischen Partner und Akteur geworden ist.

Autor: Kai-Uwe Stumpf