Wer hätte das für möglich gehalten? Donald Trump wird neuer US-Präsident. Trotz der im Vorfeld öffentlich kritisierten Entgleisungen, seiner fehlenden politischen Erfahrung und niedriger Sympathiewerte – die Mehrheit der Amerikaner wollte den Wechsel, wollte jemanden, der nicht zum so genannten Establishment gehört. Jetzt haben sie Trump.
Was heißt das für Europa? Für unsere Sicherheitsinteressen? 1. Das muss man abwarten. Der heißblütige Trump bemühte sich bei seiner ersten Rede nach der Wahl um gemäßigte Töne. Das lässt hoffen, dass er insgesamt rational handeln will. Der Wahlkampf ist vorbei. Natürlich gelte ab jetzt „America first“, sagte er, aber er wolle mit anderen Staaten fair zusammenarbeiten. Was das heißt, wird man sehen.
2. Trump scheint beim Thema NATO dazu gelernt zu haben. Erst drohte er im Wahlkampf damit, dass die USA unter seiner Führung ihre Verpflichtungen gegenüber den Verbündeten nicht zwangsläufig erfüllen werden. Doch nach dem dadurch ausgelösten Proteststurm gewannen viele Beobachter seiner Grundsatzrede zur Sicherheits- und Außenpolitik den Eindruck, Trump habe einen Kurswechsel vollzogen.
Amerika hat gewählt. Man mag das Ergebnis persönlich gut oder schlecht finden. Fest steht: Europa und auch Deutschland werden ihre Politik jetzt auf die neue Lage einstellen.
- Christian Lipicki leitet die Kommunikation der BAKS. Dieser Blog gibt seine Meinung wieder. Er erscheint auch auf http://www.facebook.com/lipicki.