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Kamp: "Signale an einen potenziellen Aggressor"

Montag, 9. Mai 2016

Portraitbild von Karl-Heinz Kamp, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Akademiepräsident Kamp im DLF-Interview. Foto: privat

Dass die NATO bis zu 4.000 Soldaten an die Grenzen zu Russland verlegen will, hält Karl-Heinz Kamp für eine Maßnahme der Abschreckung. Der Akademiepräsident sagte im Deutschlandfunk, man wolle deutlich machen, dass man sich verteidigen könne. Gleichzeitig setzt er auf Gesprächsbereitschaft.

"Die Kooperation mit Russland und die Verteidigung gegen Russland sind keine Gegensätze", sagte Kamp. Die NATO wolle sicherstellen, dass sie sich in einem Konflikt verteidigen könne, so dass es erst gar keinen Konflikt gibt. Ungeachtet dessen blieben die Gesprächskontakte mit Russland. Zudem seien vier Bataillone mit jeweils 500 bis 1.000 Soldaten nicht viel, während Russland Manöver mit 60.000 Mann und mehr fahre.

Wenn die NATO Soldaten ins Baltikum schicke, gehe es dabei um Abschreckung und Rückversicherung der NATO-Staaten in Osteuropa, die sich von Russland direkt bedroht fühlten, sagte Kamp. Grund dafür war eine Aussage aus der russischen Regierung, dass man das Baltikum in drei Wochen einnehmen könne.

Ein Soldat aus Polen und ein Soldat aus den Niederlanden stehen sich vor einem Panzer, auf dem die Flaggen Polens und der NATO gehisst sind, gegenüber.
Ein Soldat aus Polen und ein Soldat aus den Niederlanden stehen sich vor einem Panzer, auf dem die Flaggen Polens und der NATO gehisst sind, gegenüber. Foto: NATO

Zur Verlegung von NATO-Soldaten sagte Kamp im DLF: "Das heißt auf gut Deutsch, dass man Signale setzen will an einen potenziellen Agressor, egal wer das ist, dass man sehr wohl in der Lage ist, sich zu verteidigen, sprich: Denk gar nicht erst drüber nach über eine militärische Aggression, Du verlierst mehr als Du gewinnst, also mach es erst gar nicht."

Russland hatte vorige Woche angekündigt, als Reaktion auf die verstärkte Nato-Präsenz in Osteuropa mindestens 15.000 Soldaten an seine Grenzen zu verlegen, und zwar im Westen und Süden des Landes.

Das komplette Interview gibt es hier zum Nachlesen.

Autor: Redaktion