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Follow-up der Seminare für Sicherheitspolitik 2009 und 2010

Donnerstag, 25. November 2010

Am 25. November 2010 begann das zweitägige Follow-up für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Seminare für Sicherheitspolitik 2009 und 2010. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautete: "Die digitale Gesellschaft: Freiheit - Risiken - Sicherheit im Netz".

Peter Batt, Leiter der Projektgruppe Netzpolitik und Ständiger Vertreter des IT-Direktors im Bundesministerium des Innern
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

In seiner Begrüßung wies der Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Generalleutnant a.D. Kersten Lahl, auf die besondere Tragweite der Digitalisierung der Gesellschaft und dem daraus resultierenden Bezug für die deutsche Sicherheitspolitik hin. Gleichwohl solle das Follow-up aber auch ein Forum für den Austausch von Erfahrungen und für das Wiedersehen der ehemaligen Seminarteilnehmer sein.

Im Fokus des ersten Tages standen die Perspektiven deutscher Netzpolitik, IT-Sicherheit im Banken- und Tele- kommunikationsbereich sowie Informations- und Kommunikationskriminalität als Delikt. Ein zentrales methodisches Element des Follow-up bestand darin, Teilnehmer mit ihrer spezifischen Expertise als Vortragende in die Veranstaltung einzubinden. Den einführenden Vortrag hielt der Ständige Vertreter des IT-Direktors und Leiter der Projektgruppe Netzpolitik im Bundesministerium des Innern, Ministerialdirigent Peter Batt.
Neben der Frage nach dem politischen Umgang mit problematischen Netzinhalten und den polizeilichen Handlungserfordernissen standen die Schutzkonzepte von Banken und IT-Sicherheit im Telekommunikationsbereich im Mittelpunkt der Vorträge.

Im Rahmen einer Abendveranstaltung war der Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Stefan Liebich (Die Linke), in der Bundesakademie zu Gast. Er nahm aus seiner Perspektive und der seiner Partei zur soeben erschienenen neuen NATO-Strategie Stellung. Die klare Positionierung löste eine zugleich lebhafte und engagierte Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus.

Prof. Dr. Caja Thimm, Medienwissenschaftlerin an der Universität Bonn
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Der zweite Tag des Follow-up begann mit dem Panel "Cybersicherheit - Anforderungen an Bundesbehörden - Vernetzung und Zusammenarbeit", bei dem jeweils ein Vertreter aus dem Bundesministerium des Inneren, dem Bundesministerium der Verteidigung und dem Bundesnachrichten- dienst ihre Beurteilung der aktuellen Cybersicherheitslage abgaben und Formen der ressortübergreifenden Zusammenarbeit vorstellten. Zwar sei die Sicherheitslage verbesserungswürdig, dennoch befinde sich Deutschland im internationalen Vergleich auf den vorderen Plätzen, so die einhellige Meinung.
Im Anschluss daran gab Frau Professor Caja Thimm von der Universität Bonn einen wissenschaftlichen Ausblick auf wahrscheinliche Szenarien für den Wandel der Gesellschaft, den die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche auslösen wird. Digitale soziale Netzwerke werden immer stärker zentrale Orte der Begegnung sowohl für private als auch für berufliche Anlässe. Mobiles Internet und Ubiquität digitaler Anwendungen werden die Zukunft bestimmen. Die Grenzen zwischen Privat und Öffentlich verschwimmen zunehmend und die Frage des Persönlichkeitsschutzes im Internet gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund muss Sicherheit möglicherweise neu definiert werden.

Autor: Ursula Blanke und Bernd Wychnanek