Im Zeitraum 16. - 20. April 2012 hat das "Seminar für Sicherheitspolitik 2012" (SP12) das 5. von 8 Modulen des 25-wöchigen Seminars in BERLIN und in STRAUSBERG erfolgreich absolviert. Das Thema lautete: Krisen und Krisenmanagement in medialer Vermittlung.
Bild-Redaktionskonferenz
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Zielsetzung von Modul 5
Medien haben einen entscheidenden Einfluss auf unsere Umweltwahrnehmung. Wenn die Medien in Krisenfällen unprofessionell bedient werden, dann kann dies verheerende Folgen für die kommunizierende Organisation und möglicherweise auch für die Öffentlichkeit haben.
Hauptziel des Moduls war es, die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer auf Ausnahmesituationen vorzubereiten und einschlägige Kenntnisse zu vermitteln, damit sie in Krisen den Medien kompetent gegenübertreten können.
Zusammenfassung des Moduls 5 vom 16. - 20.April 2012
Um mögliche Krisen und Kommunikationsfallen zu erkennen und sich auf deren Behandlung entsprechend vorbereiten zu können, wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Wissen zur Wahrnehmung und Bewertung von Risiken in der Öffentlichkeit vermittelt. Oft stimmen subjektive Risikowahrnehmungen und tatsächliche Gegebenheiten nicht überein. Gute Kommunikation kann dafür sorgen, dass die Bevölkerung Risiken sachlich einschätzen kann.
Neben den traditionellen Druck- und Funkmedien, haben sich das Internet und dort insbesondere die sozialen Netzwerke als wichtige Kommunikationskanäle etabliert. Deren Nutzung zur Krisenkommunikation ist heutzutage unumgänglich.
Besuche bei der Redaktion der Bild-Zeitung BERLIN und beim Bundespresse- und Informationsamt (BPA) lieferten Einblicke in die Praxis der Medienarbeit. Die Bild-Zeitung möchte ihre Leserschaft täglich mit emotional belegten Nachrichten aus ganz Deutschland und der Welt bedienen.
Staatssekretär Seibert im Gespräch
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Im Gespräch mit Staatssekretär Steffen Seibert, dem Sprecher der Bundesregierung, wurde erneut die Rolle der sozialen Netzwerke für die moderne politische Kommunikation diskutiert. Derzeitig nutzt die Bundesregierung alle modernen Kommunikationskanäle.
Die im ersten Abschnitt des Moduls erworbenen Kenntnisse wurden im praktischen Teil an der Akademie für Information und Kommunikation der Bundeswehr (AIK) in STRAUSBERG umgesetzt. Die Teilnehmer bekamen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Umgang mit den Medien und auf dem Gebiet Krisenkommunikation in der Praxis zu üben.
Unter Anleitung von erfahrenen Hörfunk- und Fernsehjournalisten erlernte das Seminar Techniken zur wirkungsvollen Präsentation ihrer Botschaften im Fernsehen und im Radio.
Individuell gestaltete Krisenszenarien wurden vor der Kamera und vor dem Mikrofon durchgespielt und anschließend ausgewertet.
Fazit
Krisenkommunikation ist integraler Bestandteil des Krisenmanagements. Oft werden Krisen und Risiken nicht frühzeitig erkannt, oder es wird versucht diese herunterzuspielen.
Die neuen Kanäle für Kommunikation ermöglichen die direkte und interaktive Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Andererseits stellt die unkontrollierbare Verbreitung von Informationen durch die Internetnutzer ein Risiko dar.
Das Modul hat verdeutlicht, dass die konstruktive Zusammenarbeit mit Medienvertretern gerade im Bereich Krisenkommunikation notwendig ist. Dazu ist der proaktive und gut vorbereitete Umgang mit den Medien unerlässlich.
Die drei Grundregeln für die Krisenkommunikation sind:
- Verantwortung übernehmen, bzw. sich verantwortungsbewusst zeigen.
- Betroffenheit zeigen, wodurch die Botschaften personalisiert werden.
- Tatkraft zeigen; wenn möglich sofort konkrete Schritte ankündigen.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des SP12 bewerteten das Modul als weiteren wertvollen Baustein des Gesamtseminars, das ein tieferes Verständnis des Begriffs von umfassender Sicherheit zum Ziele hat.
Autoren: Arbeitsgruppe "Asien" des Seminars für Sicherheitspolitik