Knapp 30 Teilnehmer aus Staaten des Westbalkans wurden während einer Woche umfassend über Aspekte der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik unterrichtet.
Unterrichtung der Teilnehmer im Ratsgebäude der Europäischen Union
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik
2006 initiierte Österreich als EU -Ratspräsidentschaft ein Stabilisierungs- und Assoziierungsprogramm für Staaten des Westbalkans. Neben der Initiativnation führen seitdem Slowenien, Ungarn und Deutschland dieses quatrolaterale EU -Sonderprogramm durch. Ziel des Programms ist es, die Teilnehmer der Westbalkangruppe in einem gemeinsamen Trainingsprogramm mit Strukturen, Verfahren und Inhalten der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) vertraut zu machen.
Das jüngste Weiterbildungsmodul wurde vom 21. – 26. Juni 2009 durch die Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Zusammenarbeit mit dem ungarischen Verteidigungsministerium in Brüssel ausgerichtet.
Hierbei wurde den knapp 30 Teilnehmern aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien ein unmittelbarer Eindruck vom Zusammenwirken und der praktischen Arbeit der Institutionen aus Brüsseler Ebene vermittelt. So standen neben den regelmäßigen Tagungen und Unterrichtsveranstaltungen im Ratsgebäude der Union auch ein Besuch der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA) sowie des Europäischen Parlaments auf dem Programm.
Der Ergebnisvortrag der Gruppenarbeit definiert die Erwartungshaltung
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik
In einem zweiten thematischen Abschnitt wurde das weit gefasste Feld der EU – Außenbeziehungen mit Blick auf die ESVP behandelt: Neben den EU -NATO und EU -VN Beziehungen trugen weitere externe und EU -Referenten auch zu Beziehungsfeldern wie EU -AU , EU -US , den EU -Russland Beziehungen sowie der Union für das Mittelmeer vor.
Insgesamt stellte der einwöchige Kurs erneut unter Beweis, dass die Westbalkanstaaten in ihrer Gesamtheit ein Nachbar vor der Haustür der EU sind, der einerseits klare Vorstellungen hat, welche Erwartungen er an eine mögliche EU-Mitgliedschaft stellt, andererseits aber auch selbstbewusst und das historische Erbe dieser Region berücksichtigend, viele Aktiva zum Nutzen der ESVP einbringen kann und will.
Autor: Kai-Uwe Stumpf