Ein aktueller Forschungsbericht des NATO Defense College vom Oktober 2015 befasst sich mit der islamistisch-terroristischen Bedrohung für Italien.
Der Zugriff italienischer Behörden Anfang November gegen einen bekannten Kämpfer des „Islamischen Staates“, der als Flüchtling getarnt aus Tunesien eingereist war, führte nicht nur Italien, sondern auch seinen europäischen Partnern erneut die Bedrohung durch mögliche terroristische Einzeltäter vor Augen. Das Land besitzt immer noch eine zentrale Transitstellung für Flüchtlinge aus Nordafrika ins sichere Europa. Doch je mehr sich EU-Staaten am internationalen Kampf gegen den „IS“ einsetzen, desto weniger lassen sich Aktivitäten oder gar weitere Anschläge auch dieser Terrorgruppierung auf dem Boden der Europäischen Union ausschließen.
Zwar ist die Republik an Europas Südgrenze bislang kein primäres Ziel von terroristischen Aktivitäten gewesen, doch scheint sich die Gefährdungslage zu ändern: Experten in Italien debattieren ernsthaft über das Thema, nachdem die Propaganda der islamistischen Extremisten des „IS“ ankündigte, seine Flagge über dem Petersplatz in Rom wehen lassen zu wollen.
Aber auch innenpolitische Faktoren führen dazu, dass sich Italien mit einem erhöhten Risiko eines islamistischen Terroranschlages konfrontiert sehen könnte. In Zeiten nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“ in Paris vom Januar gibt das Grund zur Sorge.
Andreas Jacobs und Lorenzo Salvati vom NATO Defense College in Rom haben in einem Forschungsbericht die aktuelle Entwicklung in Italien zusammengefasst.
Autor: Redaktion