Der Präsident der Bundesakademie, Botschafter Dr. Heumann, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung eines vernetzten Ansatzes der Sicherheitspolitik und wies auf die aktuelle Relevanz des diesjährigen Themas der Tagung hin.
Stefan Schurig vom World Future Council in der Diskussion mit Botschafter Dr.Heumann
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Zum inhaltlichen Einstieg in die folgenden Diskussionen berichtete MinDir Viktor Elbling, Leiter der Abteilung Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung des Auswärtigen Amts, über die politische Perspektive der deutschen Regierung auf Klimawandel und Sicherheit. Er informierte über die aktuelle globale Ausgangslage und ihre Auswirkungen, um dann auf die politische Dimension des Klimawandels für Deutschland selbst einzugehen. Im Verlauf der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Frage nach dem Zusammenhang von Klimawandel und Sicherheit nicht monokausal zu beantworten ist. Vor allem die unterschiedlichen Auffassungen und Bedeutungen des Begriffs „Sicherheit“ im nationalen wie im internationalen Verständnis sorgten für eine angeregte Diskussion zwischen Referent Elbling und den Teilnehmern. Bereits zu Beginn des Seminars wurde so die Komplexität des Themas deutlich.
Bedrohen immer mehr Extremwettersituationen unsere Sicherheit? Hurrikan „Sandy“ richtete im Oktober und November verheerende Schäden in wie hier Neuengland und auch in der Karibik an.
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Stefan Schurig vom gemeinnützigen „World Future Council“ aus Hamburg führte in seinem Impulsvortrag die Herausforderungen für Deutschland, Europa und die internationale Gemeinschaft weiter aus und ging auf mögliche Strategien zur Lösung des Klimaproblems ein. Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass ein wesentliches Problem in der Schieflage zwischen „klimaangepassten“ Ländern, etwa in der EU, und den Ländern besteht, in denen bereits heute die Folgen des Klimawandels stark zu spüren sind und daher der Anpassungsdruck groß ist. Außerdem sprach Schurig mit den Teilnehmern über den Zusammenhang zwischen Migration und Klimawandel und die Frage, wie verschiedene Stakeholder sich in Fragen der Anpassung an den Wandel verhalten sollten.
Zu Beginn des zweiten Tages traf sich die Seminargruppe zu einem Gespräch mit dem sicherheitspolitischen Berater der Bundeskanzlerin im Bundeskanzleramt: Dr. Christoph Heusgen berichtete zur Bedeutung des Themas aus Perspektive des Kanzleramtes und stand dem Seminar für eine Diskussion aktueller sicherheitspolitischer Themen zur Verfügung. Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer/innen nach Einzelthemen ihrer Wahl in Kleingruppen intensiv austauschen. Kurze Impulsvorträge von Experten begleiteten die Gruppenarbeit, die die Diskussionen zur Vernetzung der Teilnehmer anregen sollten.
ukas Rüttinger vom umwelt- und entwicklungspolitischem Think Tank adelphi aus Berlin und Jörn Richert vom Planungsamt der Bundeswehr unterstützten die erste Gruppe, „Konfliktrisiko Klimawandel Auswirkungen auf betroffene Regionen“. Die Diskussion fokussierte sich auf die zunehmend knapper werdende Ressource Süßwasser, Nahrungsmittelknappheit, die Zunahme an Extremwettersituationen, den Anstieg des Meeresspiegels und Binnenmigration als Folgen des Klimawandels.
Zum Thema „Implikationen für Deutschland – Sicherung Kritischer Infrastruktur, Transport- und Zugangswege“ konnten die Mitglieder der zweiten Gruppe mit Unterstützung von Dr. Esther Hoffmann vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin, diskutieren. Sie betrachteten vorrangig einzelne Wirkungsketten von Rohstoffgewinnung und Import sowie Energie und Transport.
Dr. Martin Frick vom Auswärtigen Amt begleitete die dritte Gruppe, „Klimawandel und Sicherheit im internationalen Kontext: Schlüsselakteure und Global Governance“. Die Teilnehmer thematisierten die Diskussionen der verschiedenen internationalen Akteure ebenso wie die Rolle von verschiedenen regionalen Akteuren.
Autor: Anna-Sophia Neitmann