Mit fast 80 Gästen war die erste Schönhauser Lesung im Jahr 2009, die am 19. Februar im Rosenburgsaal der BAKS stattfand, ein Auftakt nach Maß. Die Geschichte um den Künstlerbund im Berliner Norden in den Jahren 1926 – 1945 lockte trotz Schneetreibens viele interessierte Pankower an die Akademie.
Der vollbesetzte Rosenburgsaal der Akademie im Haus Berlin
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Die Geschichte des Künstlerbundes im Berliner Norden in den Jahren 1926 bis 1945 und seine Ausstellungen, darunter solche im Schloss Schönhausen war Thema der ersten Schönhauser Lesung der schon traditionellen Vortragsreihe im Jahr 2009. Der Vizepräsident der BAKS, Dr. Thomas Kurz begrüßte die 80 anwesenden Pankower Bürgerinnen und Bürger, die trotz Schneetreibens den Weg an die Akademie gefunden hatte. Besonders freute er sich, dass die BAKS gemeinsam mit dem Kulturring in Berlin und dem Verein für Pankow e.V. für die erste Lesung Frau Christa Koronowski gewinnen konnte.
Frau Christa Koronowski und ihr Mann Peter (verst. ) hatten sich nach dem Kauf eines Bildes eines ihnen unbekannten Malers auf Spurensuche nach seinem Woher gemacht und waren dabei auf die Geschichte einer Künstlervereinigung, die ihren Sitz in Pankow hatte, gestoßen. Wie alle Künstlervereine in Deutschland wurde auch dieser Verein 1935 aufgelöst, durfte sich aber 1937 wieder gründen und ab 1938 wieder ausstellen.
Frau Christa Koronowski (li) und der Vizepräsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik Dr. Thomas Kurz (re)
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik
Trotzdem waren seine Geschichte und die seiner Mitglieder so gut wie in Vergessenheit geraten. Nach über Jahre sich hinziehenden Recherchen konnte Frau Koronowski im Rahmen der Lesung eine Broschüre vorstellen, in der nicht nur die Chronologie des Vereins aufgeführt war, sondern die zudem auch die Biographien seiner 118 Mitglieder – so weit sie auffindbar waren enthält. Die wichtigste Quelle seiner Geschichte war während der Recherchen der „Anzeiger für den Berliner Norden“, später „Der Norden“. Primärquellen wie Protokolle u. a. fehlen leider, da das Haus der Geschäftsstelle des Bundes in der Neuen Schönholzer Straße 9 während eines Bombenangriffes zerstört wurde. Während der Präsentation wurden einige Abbildungen von Kunstwerken der Mitglieder der Künstlervereinigung gezeigt. Nach kurzweiligen 90 Minuten trafen sich zahlreiche Gäste noch im Foyer des Hauses Berlin um bei einem Glas Rotwein mit Frau Koronowski ins Gespräch zu kommen und den Abend ausklingen zu lassen.
Autor: Frank Gaebel