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Modul 2: Elemente globaler Ordnung und die Rolle der USA

Donnerstag, 2. April 2009

Im zweiten Modul des Seminars für Sicherheitspolitik 2009 erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine erweiterte Darstellung und Analyse nichtstaatlicher sowie einschlägiger wirtschafts- und finanzpolitischer Akteure. Eine Studienreise in die USA bot die Möglichkeit, die in Berlin aufgenommenen Ideen kritisch zu diskutieren und mit Entscheidungsträgern vor Ort über die amerikanische Sicht einer Reihe aktueller Probleme zu sprechen.

Das Seminar für Sicherheitspolitik am National War College
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Den Auftakt des Moduls lieferte Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft. Matthes ging der Frage nach, ob Entwicklungsländer Verlierer der Globalisierung sind – ein Thema, dem sich auch Professor Dr. Dr. Franz Josef Radermacher, Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung, und Dr. Harald Klimenta von Attac widmeten. Die Sicherheitsstrategie Europas und der USA sowie globale Ordnungsstrukturen bildeten den Mittelpunkt der Vorträge von John M. Koenig, Gesandter an der US-Botschaft in Berlin, und Professor Dr. Thomas Jäger, Universität zu Köln.

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise kam Besuchen im Wirtschafts- sowie im Finanzministerium besondere Bedeutung zu. Diskutiert wurde neben den Lehren aus den aktuellen Entwicklungen unter anderem über die Zukunft von G7/G8 bzw. G20.

Die transatlantischen Beziehungen standen im Zentrum eines Vortrags von Karsten Voigt, dem Koordinator für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt. Mit der Führungsrolle Amerikas setzen sich ebenfalls Professor em. Dr. Christian Hacke und – im Rahmen einer Paneldiskussion – Charles King Mallory IV., Direktor des Aspen-Instituts Berlin, und Dr. Heinrich Kreft, Außenpolitischer Berater der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, auseinander.

Weitere Themen im Berliner Teil des Moduls waren die Rolle global agierender Unternehmen, die transatlantischen Handelsbeziehungen sowie Herausforderungen an die deutsche Innovationspolitik.

Die Studienreise in die USA führte zunächst nach Washington, DC. Dort standen zahlreiche Termine auf dem Programm, u.a. im Außen- und Verteidigungsministerium, beim Internationaler Währungsfonds, der Weltbank, der amerikanischen Bundespolizei FBI und der National Defense University. Treffen mit Vertretern mehrerer „Denkfabriken“, Diskussionen mit deutschen Journalisten sowie ein ausführliches Gespräch mit dem deutschen Botschafter Dr. Klaus Scharioth rundeten den Hauptstadt-Anteil der Reise ab.

Thematischer Schwerpunkt des zweiten Reiseziels, New York City, war die Arbeit der Vereinten Nationen (VN), mit der sich die Seminargruppe in Treffen mit verschiedenen Fachleuten und hochrangigen politischen Repräsentanten wie dem Ständigen Vertreter Deutschlands bei den VN, Botschafter Thomas Matussek, befasste. Selbstverständlich fanden am Finanzplatz New York auch Begegnungen mit Vertretern der „Wall Street“ statt. Weitere, nicht alltägliche Einblicke gewährten Besuche bei der Militärakademie West Point und dem New York Office of Emergency Management, das bei Notfällen und Katastrophen die erforderlichen Maßnahmen koordiniert.

Nach Berlin zurückgekehrt, fanden die Studienreise und das Modul den Abschluss in einer Reflexion mit Ministerialdirektor Dr. Markus Ederer, dem Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt.

Autor: Manfred Bohr, Dr. Gerd Föhrenbach

Unter dem folgenden Link können Sie den Reisebericht der USA nachlesen: