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Stromabwärts bis zur Spree. Die Panke auf alten Fotografien – ein historischer Bildervortrag von Sören Marot

Donnerstag, 15. September 2011

Jeder kennt sie und weiß, wo sie fließt. Viele wohnen in ihrer Nähe. Trotzdem hat die Geschichte der Panke bis heute recht wenig Beachtung gefunden. Noch bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein wurde in der Panke gebadet.

Altes Postkartenmotiv des Wirtshaus zum Pankgrafen

Wirtshaus zum Pankgrafen mit anschließender Badeanstalt
Quelle: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

Mehr als 120 Gäste hatten sich am 15. September 2011 zur zweiten "Schönhauser Lesung" des Jahres im Historischen Saal der BAKS eingefunden. In seinem Vortrag „Stromabwärts bis zur Spree. Die Panke auf alten Fotografien“ folgte der Historiker, Geograph und Ausstellungskurator Sören Marotz mit altem und neuem Fotomaterial dem Lauf der Panke von der Quelle bis zur Mündung, wobei er herausstellte, dass der Bach Panke keine echte Quelle und auch keine natürliche Mündung mehr hat. Vielfach urban überprägt, ist die Panke zwar im kollektiven Gedächtnis der Pankower verankert, wartet aber noch darauf, durch anstehende Umbaumaßnahmen "wachgeküsst" und wieder in einen naturnaheren Zustand versetzt zu werden.

Noch bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein wurde in der Panke gebadet. Stück für Stück ist der Bach aber zu einem begradigten und letztlich vermüllten „Problemgewässer“ Berlins geworden. In seiner Bilderreise zeichnete Sören Marotz den Weg dorthin mit zahlreichen Fotos von der Hochfläche des Barnim bei Bernau bis zur (alten) Mündung in die Spree nach. Immer wieder stellte er verschiedene historische Momentaufnahmen gegenüber, die letztlich in den heutigen Zustand des Baches mündeten. Obwohl viele die Panke sicher gut kennen, war an den anschließenden Nachfragen deutlich zu erkennen, dass das Interesse der Menschen am (Panke-)wasser stark angesprochen wurde. Das lag sicher nicht unerheblich an der kurzweiligen und unterhaltsamen Art des Referenten, bei der sich die Teilnehmer an diesem Abend einfach "ein Stück stromabwärts" treiben lassen konnten.Ein kleiner Empfang nach dem Ende des Vortrags bot den Gästen die Möglichkeit zum weiterführenden Gespräch und rundete diese Veranstaltung zur Geschichte "unseres" Flusses ab.

Die BAKS dankt sowohl dem Referenten Sören Marotz für eine gelungene "Schönhauser Lesung" als auch den geschätzten Partnern vom Kulturring in Berlin e.V. und dem Verein für Pankow e.V. für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung. Die BAKS veranstaltet regelmäßig Schönhauser Lesungen in Zusammenarbeit mit dem Kulturring in Berlin und dem Verein Für Pankow e. V. Die Lesungen richten sich an die Bewohnerinnen und Bewohner Pankows und der Umgebung.

Autor: Boris Bovekamp