Deutsches Forum Sicherheitspolitik

#DFS2024: Der neue Regimewettbewerb und seine sicherheitspolitischen Konsequenzen

Bild: Katerina Pavlyuchkova auf Unsplash (Bearbeitung durch PRIF / Link zum Original)

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Die Veranstaltung wird vom Peace Research Institute Frankfurt (PRIF, ehem. HSFK) ausgerichtet.

Mehr als drei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Krieges ist die internationale Politik wieder zunehmend von Regimeunterschieden und deren Wahrnehmungen geprägt: autoritäre Großmächte wie Russland oder China erleben einen (Wieder-)Aufstieg, während scheinbar konsolidierte Demokratien bröckeln. Das Ergebnis dieses Trends ist eine zunehmend pluralistische und multipolare Welt, in der sich Regime unterschiedlicher Typen als Wettbewerber identifizieren, die Überlegenheit ihrer jeweiligen Systeme beweisen wollen und international um Anhänger werben.

Der neue Regimewettbewerb ist dabei keine reine, bipolare Konfrontation wie in Zeiten des Kalten Krieges, sondern eine komplexe Gemengelage, die sowohl kooperative als auch konfliktive Beziehungen beinhaltet. Demokratien und Autokratien finden sich in der Praxis häufig in wechselnden und typenübergreifenden Koalitionen zusammen, um ihre außenpolitische Sicherheit und innenpolitische Stabilisierung voranzutreiben. Auch zwischen einzelnen Politikfeldern prägen Regimeunterschiede das Mit- oder Gegeneinander von Staaten jeweils unterschiedlich.

Vor diesem Hintergrund widmet sich das Fachgespräch dem besseren Verständnis dieser Dynamiken, die auch für die Neuaufstellung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik von praktischer Relevanz sind. Im Vortrag wird zunächst das Konzept des Regimewettbewerbs vorgestellt. Dieses wird dann in zwei Feldern mit direktem sicherheitspolitischem Bezug vertieft: Im Gespräch wird die internationale Infrastrukturpolitik beleuchtet, in der Chinas Belt-and-Road-Initiative durch ihren Verzicht auf politische Reformbedingungen im Globalen Süden vordringt. Außerdem wird ein Blick auf die Energiekooperation mit Staaten in Nordafrika geworfen, die Europas Energiesicherheit an autoritäre Regime mit zweifelhafter Stabilität bindet.

Im Gespräch:

  • Dr. Pascal Abb, Koordinator der Forschungsgruppe „Regimewettbewerb“ und wissenschaftlicher Mitarbeiter am PRIF mit Schwerpunkt China
  • Dr. Irene Weipert-Fenner, Koordinatorin der Forschungsgruppe „Regimewettbewerb“ und wissenschaftliche Mitarbeiterin am PRIF mit regionalem Fokus auf Nordafrika (X/Twitter: @IWeipert)
  • Moderation: Laura Bannan-Fischer, Referentin für Wissenstransfer im Berliner Büro von PRIF

Termin: Dienstag, 14. Mai von 11:00 bis 12:30 Uhr (CEST/Berlin)
Format: Hybrides Fachgespräch an der BAKS, Ossietzystr. 44/45, 13187 Berlin
Sprache: deutsch
Anmeldung: bis 10. Mai per E-Mail an: bannan-fischer@prif.org
Die Veranstaltung können Sie hier im Livestream verfolgen