Das Fachseminar Klima, Ungleichheit und Sicherheit 2026 setzt sich aus sicherheitspolitischer Perspektive mit dem Klimawandel auseinander und besucht nach einer Einführung in Berlin Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Der Klimawandel ist keine abstrakte Zukunftsgefahr, sondern prägt das Leben aller Menschen. Auch in Deutschland kommt es zu bedrohlichen Extremwetterereignissen, wie die Zerstörungen des Ortes Rech an der Ahr durch die Ahrtalflut 2021 zeigen. Foto: Bundeswehr/PIZ Personal.
Informationen zum Seminar
Das Fachseminar Klima, Ungleichheit und Sicherheit wird durch die BAKS im Auftrag des Bundeskanzleramts durchgeführt. Das Seminar setzt sich auf der Grundlage des Leitmotivs der Integrierten Sicherheit mit den Auswirkungen des rasant fortschreitenden Klimawandels auseinander und bietet den 16 Teilnehmenden:
- Hintergrundgespräche mit hochrangigen Angehörigen der Bundesregierung, der Wissenschaft und der Wirtschaft sowie mit Fachleuten aus Behörden, Forschungsinstituten und zivilgesellschaftlichen Organisationen
- zahlreiche hochkarätig besetzte Gesprächsrunden und Exkursionen innerhalb Berlins
- eine Studienreise nach Jordanien und in die Vereinigten Arabischen Emirate
- Zugang zu einem exklusiven Netzwerk von Akteuren nationaler und internationaler Sicherheitspolitik.
Die Einladung zur Nominierung von Seminarteilnehmenden erfolgt durch den Präsidenten der Bundesakademie für Sicherheitspolitik direkt an betreffende Behörden, Unternehmen und Organisationen.
Zeitraum und Zielgruppe
Oberstleutnant i.G.
Katharina Benford
veranstaltungsbuero@baks.bund.de
Tel. 030 4004 6306
Das Fachseminar Klima, Ungleichheit und Sicherheit ist eine Präsenzveranstaltung und findet vom 19. bis 30. Januar 2026 statt. Die Seminarorte sind Berlin, Jordanien und die Vereinigten Arabische Emirate. Die Seminarsprachen sind Deutsch und Englisch während der Studienreise.
Das Seminar richtet sich an erfahrene Führungskräfte sowie herausragende Nachwuchsführungskräfte aus Bundes- und Länderressorts, aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und Medienhäusern, die sich mit strategisch-sicherheitspolitischen Fragestellungen des Klimawandels und seinen Auswirkungen beschäftigen. Die Gruppengröße ist auf 16 Personen begrenzt.
Ablauf
Das Fachseminar dauert 12 Tage und gliedert sich in zwei Phasen. In der Einführung machen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiv mit den Herausforderungen und Chancen des Klimawandels vertraut. Im Dialog mit nationalen und internationalen Fachleuten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft werden insbesondere die Auswirkungen von Klimarisiken, sozialer Ungleichheit und geopolitischen Verschiebungen auf strategischer Ebene diskutiert. Exkursionen und Hintergrundgespräche in Berlin ergänzen den Austausch.
Die anschließende Studienreise bietet Erfahrungen vor Ort: Jordanien steht exemplarisch für ein Land, in dem der Nexus von Klima, Ungleichheit und Sicherheit in besonderer Weise sichtbar wird. Als eines der wasserärmsten Länder der Welt ist das Königreich stark von Desertifikation betroffen, während es zugleich Aufnahmeland für Millionen Geflüchtete ist. Projekte im Bereich des Wassermanagements und der Klimaanpassung verdeutlichen die Dringlichkeit, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Als Ergänzung bietet der Besuch der Vereinigten Arabischen Emirate Einblicke in ein Land, das trotz seiner Rolle als Exporteur fossiler Energien als Zukunftslabor für erneuerbare Energien und innovative Projekte zur Bewältigung des Klimawandels gilt. Die Kombination beider Reiseziele verdeutlicht den Teilnehmenden die Bandbreite der Herausforderungen, aber auch möglicher Antworten auf die Klimafolgen und deren sicherheitspolitische Implikationen für Deutschland und Europa.

Sandsturm über einem Feldlager der Bundeswehr in Mali: In der Sahelzone zeigt sich, wie Klimafolgen Konflikte verschärfen können. Foto: Bundeswehr/Patrik Bransmöller
Schwerpunktthema Klima
Der Klimawandel ist keine abstrakte Zukunftsgefahr, sondern eine Realität, die das Leben aller Menschen prägt. Extremwetterereignisse, Dürren, Hitzewellen oder Überschwemmungen – die Auswirkungen sind weltweit spürbar und betreffen längst auch Europa. Die gesellschaftlichen Folgen reichen von steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen bis hin zu Migrationsbewegungen und wachsenden sozialen sowie geopolitischen Spannungen. Versorgungssicherheit und internationale Handelsströme stehen unter Druck. Länder des Globalen Südens sind in besonderem Maße betroffen, während Industriestaaten unter wachsendem Handlungsdruck stehen. Gleichzeitig entstehen neue Märkte und Technologien – von erneuerbaren Energien über Wasseraufbereitung bis hin zu resilienter Stadtplanung. Die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaften wird damit zu einer Schlüsselressource der Zukunft.
Die Belastung fragiler Staaten durch Migration und Versorgungsengpässe sowie geopolitische Spannungen sind zentrale sicherheitspolitische Fragen. Auch kritische Infrastrukturen wie Stromnetze, Wasserversorgung oder Transportwege geraten durch Klimafolgen unter Druck. Vor diesem Hintergrund richtet das Fachseminar den Blick auf die strategische Bedeutung des Klimawandels für Sicherheit und Stabilität. Es beleuchtet geopolitische Grundlagen, analysiert regionale Konfliktlagen und diskutiert konkrete Handlungsoptionen für Deutschland und Europa. Neben Grundsatzfragen werden Themen wie Klimaungleichheit, globale Kipppunkte, Resilienzstrategien und die sicherheitspolitische Rolle von Energie- und Ressourcenpolitik eingehend behandelt. Internationale Praxisbeispiele zeigen: Klimafolgen können Konflikte wie in Somalia, im Sahel oder in Kaschmir verschärfen. Zugleich eröffnen sich Chancen für Kooperation und Resilienzaufbau, etwa durch regionale Dialogmechanismen oder nachhaltige Ressourcennutzung.