Im August 2017 hat der Diplomat Wolfgang Rudischhauser das Amt des Vizepräsidenten der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin angetreten. Rudischhauser (58) war zuvor Leiter des Zentrums für die Nichtverbreitung von Nuklearwaffen der NATO in Brüssel. „Themen wie die derzeitige Nuklearkrise in Nordkorea und auch das iranische Nuklearprogramm beschäftigen mich beruflich seit über 15 Jahren, und ich möchte diese wichtige Dimension aktueller sicherheitspolitischer Herausforderungen möglichst noch stärker in die Arbeit der BAKS einbeziehen“, sagte Rudischhauser am Dienstag in Berlin. Vor diesem Hintergrund äußerte sich der Experte für Abrüstung und Nichtverbreitung auch zur jüngsten Medienberichterstattung über Diskussionen in der NATO im Hinblick auf mögliche Verstöße Russlands gegen den INF-Vertrag. Seine Einschätzungen sind hier im Wortlaut einsehbar.

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre in Mainz, Paris und Göttingen trat Rudischhauser 1988 in den Auswärtigen Dienst ein. Nach Stationen in der Abteilung Wirtschaft und Entwicklungspolitik, in der Abteilung Vereinte Nationen und der Abrüstungsabteilung war er von 2004 bis 2007 Leiter der Arbeitseinheit für die Internationale Atomenergie-Organisation im Auswärtigen Amt und dort eng in die Verhandlungen zum iranischen Nuklearprogramm involviert.

„Im Besonderen freue ich mich darauf, meine Erfahrungen aus den Europäischen Institutionen in die Bundesakademie einzubringen“, sagte der BAKS-Vizepräsident weiter. Von 2007 bis 2014 war Rudischhauser bei der Europäischen Union in Brüssel tätig, zunächst als Berater für Abrüstung und Nichtverbreitungsthemen im EU-Ratssekretariat, dann als Referent und Terrorismuskoordinator an der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU. Von 2011 bis 2014 war er als Angehöriger des Europäischen Auswärtigen Diensts (EAD) Ständiger Vorsitzender der Arbeitsgruppe Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen des Rates der Europäischen Union.

Auslandsverwendungen führten Rudischhauser unter anderem an die Deutsche Vertretung bei der OECD in Paris und als Stellvertretenden Leiter an die Ständige Vertretung Deutschlands beim Büro der Vereinten Nationen und bei anderen internationalen Organisationen in Wien. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt Rudischhausers ist die wirtschaftliche und politische Entwicklung Chinas, wohin er von 1997 bis 2001 als Stellvertretender Generalkonsul in Shanghai entsandt war.